Der folgende Text beschreibt das Ergebnis eines individuellen Prozesses, der auf nachvollziehbaren Grundlagen der anatomischen
und physiologischen Gegebenheiten von Haltung und Bewegung basiert. Er verzichtet auf ausführliche Erklärung der Begriffe.
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Ein freier Weg
Das Instrument muss dem Spieler angepasst werden und nicht umgekehrt
Der Körper ist unser erstes Instrument. Daher ist es notwendig, den Körper wahrzunehmen und ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie spielbereit er ist.
Die Körperhaltung
Um sich gegen die Schwerkraft aufrecht zu halten, braucht der Körper ein bestimmtes Maß an Spannkraft, d.h. Muskelspannung. Bei einem gut disponierten Menschen ist dieser Aufwand an Muskelkraft sehr gering, die Haltung ist mühelos:
Wenn das gelingt, wird die Stabilität im unteren Teil des Körpers wahrgenommen (Füße bis Becken). Der Oberkörper ist frei von überflüssiger Spannung. Oftmals treten im Schulter-, Nacken- und/oder Kopfbereich Spannungen auf, die einen ungenügenden Bodenkontakt kompensieren und unbewusst zum Stabilisieren des Körpers gebraucht werden.
Bereit und zielgerichtet
Diese mühelose Haltung des Körpers ist die optimale Grundhaltung. Um jetzt aktiv und zum Spielen bereit zu sein, wird aus der Erfahrung die Spannkraft so hergestellt, dass sich der Körper zur Aktivität, zum „Losgehen“ bereit fühlt. Die Vorderseite des Oberkörpers ist im oberen Brustbereich offen. Das Ziel unserer Aktion liegt vor uns.
Die Instrumentenhaltung
Die gut angepasste Stütze mit passendem Kinnhalter wird auf diesem Brust-/Schulterbereich abgelegt. Zusammen mit dem Gewicht des Kopfes auf der Gegenseite ist somit für eine optimale Stabilisierung des Instrumentes gesorgt.
Haltung kommt vor Bewegung – Flexibilität und Stabilität
Um ein flexibles ausdrucksstarkes Musizieren zu ermöglichen, bedarf es einer sicheren stabilen Ablage des Instrumentes auf dem Körper. Durch die Aktivitäten des Bogens, der linken Hand sowie die aus dem Ausdrucksbedürfnis des Spielers entstehenden Bewegungen wird viel Unruhe erzeugt. Eine stabile Ausgangsposition des Instrumentes ermöglicht eine verlässliche Spielsituation. Das natürliche Bedürfnis, sich mit und durch den Ausdruck des Stückes zu bewegen, hat eine stabile Basis.
Das freie Spielen
Sind alle oben genannten Voraussetzungen erfüllt, können nun die Finger frei, ohne Haltearbeit leisten zu müssen, aufgesetzt werden. Der Weg für eine sichere Intonation, funktionierende Lagenwechsel und ein modulationsfähiges Vibrato ist frei.
Spielprobleme und die Haltung
Eine unsichere Intonation, festes Vibrato, unzuverlässige Lagenwechsel und klemmende Triller haben oft ihren Ursprung in der ungelösten Haltungsfrage.
Solange der linke Daumen, die linke Hand und sogar der Arm das Instrument halten, kann physiologisch gesehen eine funktionierende Feinmotorik nicht geschehen.
Es lohnt sich daher, diese existentielle Basis des hohen Streichers zu überprüfen und zu optimieren.
Wenn Sie dauerhaftes Unwohlsein, Verspannungen oder gar Schmerzen spüren, empfehle ich auf jeden Fall eine Überprüfung zunächst dieser Basis und natürlich der Spielgewohnheiten.